SSP – Sound Synthesis Program

Das Sound Synthesis Program SSP entstand bald nach 1971, nachdem das Institut für Sonologie an der Universität Utrecht (Holland) einen eigenen Computer erhalten hatte. Es sollte der experimentellen Erforschung eines Konzepts dienen, an dem die in analogen Studios produzierte elektronische Musik ihre Grenze gefunden hatte: die Schalldarstellung als Amplitudenfolge in der Zeit. Es schien reizvoll, hierfür die in Projekt 1 und Projekt 2 erprobten Verfahren der aleatorischen und gruppenweisen Elementauswahl heranzuziehen, um den Bereich zwischen stationären und geräuschhaften Klängen auszufüllen. Dieser Ansatz folgt keinem akustischen Modell (Imitation bekannter Klänge), sondern ist auf das empirische Auffinden vorweg unbekannter Klänge durch systematisches Permutieren der Elemente einer Ausgangslage angewiesen. Da die Ausgangspositionen katalogisierbar sind, wurde angenommen, daß auch die resultierenden Klangstrukturen systematisch würden beschrieben werden können.

Der Benutzer von SSP definiert zwei Listen, eine für Amplitudenwerte und eine für Zeitwerte. Mithilfe von Selektionsverfahren (vergl. Projekt 2) werden diese Amplituden- und Zeitwerte den Listen entnommen und zu beliebig vielen “Klangsegmenten” zusammengesetzt.

Mithilfe einer weiteren Selektion werden die Klangsegmente aneinandergereiht und abgespielt.

Für weitere Einzelheiten siehe J. D. Banks, P. Berg, R. Rowe, D. Theriault, SSPA Bi-Parametric Approach to Sound Synthesis, Institut für Sonologie, Utrecht (gegenwärtig Den Haag) 1979.

Vom Februar 1983 datiert eine in Turbo Pascal geschriebene Neufassung des Programms durch Robert Rowe, bei der der DA-Konverter der Erstfassung durch einen DMX-1000 ersetzt ist.